Am 25. Januar war ich mit meinem Gefairt zu Gast an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule. Die Lehrerinnen der Fair-trade-AG hatte mich eingeladen, und ich habe in drei sechsten und einer siebten Klasse mit den Schülern eine kurze Einheit zum Thema faire Kleidung gestaltet.
Zu Beginn sollten die Schüler*innen in Gedanken in ihren Kleiderschrank gehen und überlegen, wie viele Oberteile (Pullis, T-Shirts, Jacken) sie darin haben. Ich habe dann aufsteigend Zahlen genannt und sie haben so lange gesummt, wie die von mir genannte Zahl noch unter der Anzahl ihrer Oberteile war. Erst bei 60 Oberteilen wurde das Summen ein wenig leiser, bei 120 habe ich aufgehört, aber einige Mädchen summten noch…
Ich habe dann einen Artikel vorgelesen, in dem die Näherin Shila Begum von ihrer Arbeit und dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesh berichtet. Es wurde erstaunlich still, als die Schüler*innen auf diese Weise hörten, wie ihre Kleidung produziert wird und was das für die Näherinnen bedeutet.
Nach einem kleinen Quiz zu einigen Fakten rund um unsere Kleidung haben wir überlegt, was für Konsequenzen diese Informationen für die Schüler*innen haben könnten. Sie kamen sofort darauf, dass es gut wäre, weniger zu kaufen, Kleidung zu tauschen, second hand zu kaufen und auf Qualität zu achten. Fair produzierte Kleidung zu kaufen war für die meisten keine realistische Möglichkeit. Da war es gut zu merken, dass man trotzdem etwas tun kann, um im Kleinen etwas zu verändern.