H&M: Versprechen gebrochen

Mir ist gerade die letze Ausgabe des Magazins „presente“ der „Christlichen Initiative Romero“ wieder in die Hand gefallen. Darin steht ein Artikel über die Zustände in den so genannten „Gold-Fabriken“ von H&M. Anlass für die Recherche der Initiative war, dass H&M versprochen hatte, bis 2018 in diesen Fabriken existenzsichernde Löhne zu zahlen. Interviews mit Arbeiterinnen ergaben ein ganz anderes Bild: 9% eines existenzsichernden Lohnes erhalten Arbeiterinnen in Bulgarien, 29% in der Türkei, 46% in Kambodscha, 35% in Indien, jeweils ohne Überstunden gerechnet. (Nebenbei: Soviel zu: „Made in Europe“, was manche ja als Werbung nutzen…) Überall hatten die Arbeiterinnen Angst, Fragen zu beantworten. In Indien wurde die Gründung einer Gewerkschaft sogar gewaltsam unterdrückt, und nur durch den Einsatz der  Kampagne für saubere Kleidung und ähnlicher Initiativen kam jetzt immerhin ein Vermittlungsprozess in Gang.

Aber jetzt will ich auch noch kurz das Interview der Stuttgarter Micha-Initiative mit einer Caritas-Mitarbeiterin aus Bangladesh erwähnen. Diese sagt, dass sich dort in den letzen Jahren wirklich einiges getan und zum Besseren gewendet hat. Immerhin. Wenn ich jetzt nicht gehört hätte, dass einigen „Fast-fashion-Akteuren“ die Produktion in Bangladesh zu teuer geworden ist  und sie sich andere Länder mit niedrigeren Standarts suchen…

Ja, ich weiß, warum ich mit meinem Gefairt unterwegs bin.