Der Unterschied- und warum es die „Fashion-Revolution“ braucht

Das ist Marth Rhule aus Ghana. Sie ist selbständige Batikerin und arbeitet für die Global Mamas. Die gewährleisten ihr, dass sie immer genügend Aufträge hat. Sie hat mittlerweile drei Mitarbeiterinnen und kann ihre ganze Familie durch ihr sicheres Einkommen unterstützen.

Die Global Mamas fühlen sich für ihre freien und ihre angestellten Mitarbeiterinnen verantwortlich. Genauso wie das auch bei EYD, Madness, Anukoo, Greenbomb, HempAge und den vielen anderen fairen Modelabeln der Fall ist. Sie stornieren zur Zeit keine Aufträge. Anders als alle anderen. Denen ist es sogar egal, dass die Kleidung schon fertig gestellt ist. Sie nehmen sie einfach nicht ab und zahlen auch nicht. So ein Virus ist höhere Gewalt, das ist dann halt Pech für die, die da was produziert haben. Verantwortung für ihre Lieferketten kennen die Großen der Modebranche nicht.

Im fairen Bereich geht das Verantwortungsbewusstsein der Label teilweise sogar noch weiter: Sie unterstützen Näherinnen, die krank werden, versorgen die Familien mit Nahrungsmitteln.

Und auch was uns Händler angeht sind alle fair: Ich musste bei einigen Rechnungen um Zahlungsaufschub bitten und habe ihn problemlos bekommen. Immer wieder gibt es Angebote für Rabatte auf Nachbestellungen, versandkostenfreies Versenden der Ware, die Frage, ob es noch weitere Unterstützungsmöglichkeiten gäbe, z.B. kostenlose Bilder für kurzfristigen Online-Verkauf etc.

Diese Solidarität begeistert mich, dieses Wissen: Hier zieht einen niemand über irgend einen Tisch, sondern man sitzt von vorne bis hinten am selben.

Heute vor 7 Jahren stürzte das Rana-Plaza-Gebäude in Bangladesh ein. Seitdem wächst die Fair-fashion-Bewegung. Und sie muss weiter wachsen. Damit sie das tut fragen viele NGOs bei den großen Labeln nach: „Who made my clothes“? Sie fordern ein Lieferkettengesetz, das die Label verantwortlich macht für die, von denen sie produzieren lassen. Dem kann man sich hier anschließen: https://lieferkettengesetz.de/mitmachen

Vielleicht hat der eine oder andere von euch, die ihr das hier lest, ja eine Lieblingsmarke. Dann schreibt die mal an mit dieser Frage. Je mehr Menschen das machen, desto mehr geraten die Labels unter Druck, Antworten zu geben und Strukturen zu verändern.